6. Reisetag: Leon – Puente de Orbigo – Astorca – (Foncebadon – Cruz de Ferro – Manjarin – El Acebo) – Molinaseca
Heute ging es von Leon nach Orbigo, zu der besonderen Brücke mit vielen unterschiedlich grossen Bogen, die wir bei einem kurzen Spaziergang darüber bewundern konnten. Der nächste Halt war die Stadt Astorga, die reich wurde, wegen dem Goldschürfen. Sehr beeindruckend, die Kathedrale und daneben gleich der Bischofssitz, beides von Antoni Gaudi erbaut. Ab Foncebadon hiess es wieder Wanderschuhe schnüren und Wanderrucksack aufsetzen, dieser war heute etwas schwerer. Jeder Mitpilger, hatte einen Stein im Rucksack. Es ging stets leicht aufwärts, bei strahlendem Sonnenschein, bis auf 1500m hoch. Jeder konnte in seinem Tempo laufen, allein, zu zweit oder in einer Gruppe. Wir wussten bereits, dass dieser Stein im Rucksack beim Eisenkreuz oben abgelegt werden kann. Dieses Ablegen, soll als Zeichen für die Übergabe der Sorgen und Lasten gedacht sein. Das war ein sehr eindrücklicher Moment. An diesem Ort konnte jeder für sich die Ruhe geniessen und Emotionen zulassen. Nach einer süssen Stärkung ging die Wanderung weiter - jetzt mit einem leichteren Rucksack. Beim Einsiedler Tomaso (Anhänger der Tempelritter) gab es eine kurze Pause bevor wir dann weiter marschierten bis fast ins Dörfchen El Acebo. Anschliessend konnten wir eine tolle Aussicht beim Zvierihalt geniessen, zu dem uns Christian fuhr. Nach dem Nachtessen im Hotel in Molinaseca liessen wir den Abend bei Spiel und Spass ausklingen. Wir haben viel gelacht und den Abend gemeinsam genossen bevor wir schlafen gingen. (Wandern 13,2 km)
7. Reisetag: Molinaseca – Ponferrada – Villafranca del Bierzo – Vega del Valcarce – (La Faba – La Laguna – O Cebreiro) – (Alto do Poio – Filloval) – Samos
Wir fuhren kurz nach Ponferrada. Im Morgenlicht, glänzte über uns die imposante Templerburg, zu der wir einige Informationen erhielten. Da der Pilgerweg oft an der Strasse entlang ging, chauffierte uns Christian bis nach Vega de Valcarce zu einem Restaurant mit verschiedenen kleinen Einkaufsläden. Dort konnten wir einheimische Produkte wie Wein, Likör, Käse, Wurst, Früchte, Marroni und feine Backwaren für unsere Lieben daheim kaufen. Bis nach La Faba durften wir im Car mitfahren. Da nun die anspruchsvollste Wanderetappe vor uns lag, wurden wir nochmals an ausreichend Getränke erinnert. Stets ging es bergauf und wir mussten kleine Verschnaufpausen einlegen. Belohnt wurden wir dafür mit tollen Ausblicken in die Berge, Nebelschwaden und Sonnenschein wechselten sich ab und verzauberten uns mit einer mystischen Stimmung. Es war schon recht anstrengend, aber auch diese Erfahrungen gehören zum Pilgerweg. Beim Grenzstein von Galizien, konnten wir uns etwas erholen und stolz auf unseren Weg zurückschauen. Wir machten dort ein schönes Gruppenfoto und Christian hat uns eine süsse Zwischenverpflegung gebracht. Das hat uns wieder Kraft gegeben für das restliche Stück des Weges.
Oben auf der Passhöhe von O Cebreiro (1300 m) konnten wir uns mit einer feinen galicischen Kohl – Kartoffelsuppe wieder stärken und erholen. Zum allerhöchsten Punkt brachte uns der Car. Bergab, ging es nun wieder zu Fuss, deutlich einfacher als der Aufstieg vorher. Das letzte Stück zum Hotel in Samos, konnten wir im Car fahren. Beim reichhaltigen Nachtessen mit mind. 10 Vorspeisen,
10 Hauptspeisen und auch 10 Desserts zur Auswahl, konnten wir uns von der längsten Wanderetappe (gut 18 km) schon etwas erholen. (Wandern 18,1 km)
8. Reisetag: Samos – (Sarria – Peruscallo) – Portomarin – (Vilar de Donas – Leboreiro – Melide) – (Monte do Gozo – Santiago de Compostela)
In Sarria begannen wir unsere heutige Wanderung, der Pilgerweg führte uns über die „Brücke der Hoffnung“ und durch ganz schöne Wälder mit altem Baumbestand. In einer kleinen Kirche auf unserem Weg sangen wir gemeinsam das Lied Dona nobis, welches gut zur Stimmung in dieser Kirche, wie auch zu unserer Gruppe passte. Eine besondere Stadt ist Portomarin. Aufgrund des Baus der Staumauer, musste die ganze Stadt Stein für Stein abgebaut und weiter oben wiederaufgebaut werden. Weiter ging es nach Melide, wo wir unsere Mittagspause einlegten. Die Stadt ist sehr bekannt für feine Tintenfischspezialitäten. Jetzt näherten wir uns immer mehr dem Höhepunkt unserer Pilgerreise: Ankunft bei der Kathedrale in Santiago de Compostela. Unser Chauffeur, führte uns auf den Monte de Gozo oder „Berg des Entzückens“. Dieser Ort heisst so, weil die Pilger jedes Mal entzückt sind, wenn sie von dort oben das erste Mal die Kathedrale sehen. Auch wir genossen diesen Blick sehr ausgiebig, doch dann hiess es Endspurt. Zusammen wollten wir dieses letzte Stück durch die Stadt noch pilgern und erleben. Es war wirklich ein ganz spezieller Moment, weil wir wussten, dass es nur noch 1.5 Std. bis zum Ende des Pilgerweges waren. Die Ankunft auf dem Platz vor der Barockkathedrale war einmalig. Die Abendsonne schien ganz warm genau auf die Kirche und liess sie golden erstrahlen. Es war sehr still. Eindrücklich!! Viele Pilger aus verschiedenen Ländern waren da. Jeder genoss diesen Augenblick auf seine Art, für mich war das ein unglaublich schönes Erlebnis mit ganz vielen Emotionen. Nach der Ankunft im Hotel konnten wir bei einem feinen Nachtessen gemütlich den Abend ausklingen lassen. (Wandern 17,2 km)